Der leibseelische Tod als geistige Geburt

Wir haben drei Leben: ein leibliches, ein seelisches und ein geistiges. Diese drei scheinen in unserem jetzigen vereinigt zu sein. Aber das rein leibliche Leben ging dem jetzigen voraus, und das rein geistige steht ihm noch bevor. Im derzeitigen seelischen Leben sind wir dabei, unsere Leiblichkeit zu verausgaben und unserer Geistigkeit innezuwerden. Beides gelangt im rein geistigen Leben so zum Abschluss, dass die vereinzelnde Leiblichkeit uns nicht mehr voneinander abkapselt, sondern das innigste Miteinander aller Seelen zulässt, so langwierig in vielen Fällen das Zusammenraufen noch sein mag. In diesem Sinn bedeutet der Tod, ins vollkommene Leben hinein geboren zu werden.
Nach Gustav Theodor Fechner: Das Büchlein vom Leben nach dem Tode, Erstes Kapitel

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